Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Treuhänder in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Internationaler Währungsfonds: Alles über eine wichtige Sonderorganisation der Vereinten Nationen

Internationaler Währungsfonds: Alles über eine wichtige Sonderorganisation der Vereinten Nationen

Der Internationale Währungsfonds taucht immer wieder in den internationalen Nachrichten auf. Gerade während und nach der Finanzkrise von 2009 war immer wieder von dieser Sonderorganisation zu lesen. Sie vergibt ihren Mitgliedsstaaten Kredite, wenn diese durch Währungskrisen in Schwierigkeiten geraten. Doch was ist der Internationale Währungsfonds überhaupt, wer sind die Mitglieder und wie wird er finanziert? Antworten auf diese und weitere Fragen findest du hier.

Was ist der Internationale Währungsfonds?

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seinen Sitz in Washington. Er ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die rechtlich, organisatorisch sowie finanziell unabhängig ist. Die Schweiz ist seit 1992 Mitglied des IWF. Gegründet wurde der IWF zusammen mit der Weltbank nach der Konferenz von Bretton Woods, wo 1944 aufgrund der negativen Erfahrungen in den 1930er-Jahren ein neues internationales Währungssystem beschlossen wurde. Vorgesehen waren die beiden Organisationen als Steuerungssysteme, mit denen Währungsturbulenzen auf internationaler Ebene in Zukunft verhindert werden sollten. Der IWF verfügt unter anderem über folgende Organe:

  • Gouverneursrat: oberstes Gremium; besteht aus je einem Vertreter pro Mitgliedsstaat
  • Internationaler Währungs- und Finanzausschuss: Beratungsgremium für den Gouverneursrat; besteht aus Vertreter von Ländern oder Ländergruppen
  • Exekutivdirektorium: führt das Tagesgeschäft; besteht aus 24 Mitgliedern

Welchen Zweck und welche Ziele und Aufgaben hat die Organisation?

Der IWF ist dafür zuständig, dass das internationale Währungssystem und das Finanzsystem stabil bleiben. Deshalb ist seine Hauptaufgabe die wirtschaftspolitische Überwachung der Mitgliedsstaaten. Die weiteren Aufgaben und die Ziele des IWFs sind:

  • Stärkung der Stabilität des Internationalen Finanzsystems
  • Förderung der internationalen Zusammenarbeit und der Beziehungen im Bereich der Währungspolitik
  • Minderung des Ungleichgewichts in den Zahlungsbilanzen der Mitglieder
  • Erleichterung des Wachstums des Welthandels
  • Hilfe für Mitglieder in Form von Krediten in Finanzkrisen

Wer bestimmt über die Entwicklung und die Internationale Währungspolitik des IWF?

Das Stimmrecht der einzelnen Mitgliedsstaaten orientiert sich am Kapitalanteil, den der jeweilige Staat leistet. Damit haben folgende Länder den grössten Stimmanteil:

  • USA 16,51 Prozent
  • Japan 6,15 Prozent
  • China 6,08 Prozent
  • Deutschland 5,32 Prozent
  • Frankreich 4,03 Prozent

Beschlüsse beim IWF müssen mit einer Mehrheit von 85 Prozent getroffen werden. Die USA können also alleine Beschlüsse des IWF verhindern. Die EU kann dies tun, wenn sie sich alle gemeinsam gegen einen Beschluss wehren und dagegen stimmen. Die Schweiz hat einen Stimmanteil von 1,18 Prozent. Die Schweizer Mitgliedschaft wird von der Schweizer Nationalbank und dem Eidgenössischen Finanzdepartement gemeinsam wahrgenommen. Während der Direktor der Nationalbank die Schweiz im Gouverneursrat vertritt, ist der Finanzminister eines der 24 Mitglieder im Steuerungsgremium des IWF, im Internationalen Währungs- und Finanzausschuss.

Wie wird der Internationale Währungsfonds finanziert?

Die Mitgliedsländer stellen dem IWF seine ordentlichen Mittel durch sogenannte Quoten zur Verfügung. Die Gesamtsumme beträgt 660 Milliarden US-Dollar, der Anteil der Schweiz beträgt gemäss Finanzverwaltung 7,8 Milliarden US-Dollar. Weiter wird der IWF finanziert durch die sogenannten „Neuen Kreditvereinbarungen“. Durch diese können Mitgliedsländer dem IWF freiwillig Mittel zur Verfügung stellen. Auch kann das IWF Mittel aus Krediten aufnehmen. Die Schweiz zahlt auch im Rahmen dieser „Neuen Kreditvereinbarungen“ Geld an den IWF.

Welche Länder sind Mitglied des IWF?

Fast alle Länder der Welt sind Mitglied des IWF. Auch der Kosovo, der kein Mitglied der UN ist, ist seit 2009 Mitglied. Jüngstes Mitglied ist der Inselstaat Nauru, der im Jahr 2016 als Mitglied aufgenommen wurde. Nicht Mitglied des Internationalen Währungsfonds sind:

  • Andorra
  • Kuba
  • Lichtenstein
  • Monaco
  • Nordkorea

Was ist der Unterschied zwischen IWF und Weltbank?

Sowohl der IWF als auch die Weltbank haben ihren Ursprung in der Konferenz von Bretton Woods, die 1944 stattfand. Während der IWF ihren Mitgliedern Hilfe bei Krisen bietet, indem sie ihnen Kredite gewährt und so kurzfristigen Finanzierungsprobleme überbrückt, hat die Weltbank die langfristige Entwicklung insbesondere der Entwicklungsländer im Blick.

In welchen Bereichen besteht eine Zusammenarbeit zwischen dem IWF und der Schweiz?

Die Schweiz arbeitet im Bereich der Entwicklungshilfe eng mit dem IWF zusammen. Das Ziel der Partnerschaft ist es unter anderem die Stärkung des makroökonomischen Managements in diesen Ländern. Das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen vertritt die Schweiz in wichtigen Gremien des IWF. Auf die Geldpolitik der Schweizer Nationalbank hat der Internationale Währungsfond keinen Einfluss. Die Mitgliedstaaten bestimmen ihre Währungspolitik grundsätzlich alleine. Weiter ist die Schweiz auch Mitglied im Finanzstabilitätsrat. Diese Organisation hat unter anderem die Aufgabe, ein Frühwarnsystems in Zusammenarbeit mit dem IWF einzuführen, um auf Finanzkrisen besser vorbereitet zu sein. Die Schweizer Vertretung im Finanzstabilitätsrat übernehmen das Staatssekretariat für internationale Finanzfragen sowie die schweizerische Nationalbank. Diese sind auch zusammen mit der FINMA, der Finanzmarktaufsicht in der Schweiz, in einigen Arbeitsgruppen des Finanzstabilitätsrats vertreten. Die Hauptaufgabe der FINMA ist die Finanzkontrolle über den Finanzmarkt und den Vollzug der damit zusammenhängenden Gesetze.

Der Treuhandvergleich für die Schweiz. Finde die besten Treuhänder in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Effizient die eigene Firma verkaufen – Lösungsmöglichkeiten für den optimalen Erfolg

Neben der Liquidität einer Firma liegt das Hauptaugenmerk eines potenziellen Käufers in der lückenlosen Aufschlüsselung von Firmeninterna, die ein Unternehmen als Lebenswerk oftmals einer einzigen Person zu verdanken hat. Neben emotionalen Bindungen sind es vor allem die Mitarbeiter, denen sich der Firmeninhaber bei einer Fusion oder Betriebsübergabe verpflichtet fühlt – denn die meisten Firmenverkäufe spielen sich im mittelständischen Bereich mit einer Mitarbeiterzahl von bis zu 250 Beschäftigten ab. Mit Bedacht gelingt es, all diese Aspekte unter einen Hut zu bringen und den Firmenverkauf zu jedermanns Zufriedenheit anzuwickeln.

Eine clevere Kostenrechnung erstellen? So geht es

Unternehmer machen die Erfahrung meist sehr früh im Lauf ihrer Karriere: Das Rechnungswesen liefert wichtige Erkenntnisse zu internen und externen Kosten, zu Umsätzen und damit auch zu Gewinnen. Die Kostenrechnung ist ein Bestandteil des Rechnungswesens. Hierüber erhältst du wertvolle Anhaltspunkte, welche Abläufe schon günstig sind und welche Prozesse noch Potenzial für Optimierungen bieten. Eine gute Kostenrechnung muss nicht kompliziert sein. Ihre Aufgabe ist es, schnell und verständlich Transparenz zu schaffen und Handlungsfelder aufzuzeigen. Doch wie findest du die Kostenrechnung, die optimal zu deinem Unternehmen passt?

Gewinn- und Verlustrechnung: Den Jahresabschluss eines Unternehmens ermitteln

Die Gewinn- und Verlustrechnung: Gemeinsam mit der Bilanz ist sie das Herz des Jahresabschlusses jeder Personen- und Kapitalgesellschaft. Mit ihr ermittelst du deinen Unternehmenserfolg pro Geschäftsjahr. Für sie interessieren sich Wirtschaftsprüfer, Finanzamt und Investoren. Auch wenn die administrative Buchhaltung vielen Selbstständigen und Unternehmern eine lästige Pflicht ist, so bildet sie doch die Grundlage für den spannendsten Bericht des Jahres: den Jahresabschluss und damit den Erfolg deines Unternehmens.

Franchise Unternehmen: Alles Wichtige zum Geschäftsmodell und worauf es bei Selbständigkeit ankommt

Die Selbstständigkeit ist häufig mit einem hohen finanziellen Risiko verbunden. Franchise-Unternehmen bieten hingegen viele Vorteile für Neuunternehmer: Wer sich für das Franchising entscheidet, minimiert sein finanzielles Risiko, kann direkt mit einer oft schon etablierten Marke ins Unternehmertum starten und profitiert gleichzeitig vom unternehmerischen Know-how seines Systemgebers. Jedoch gibt es auch nicht zu unterschätzende Nachteile. Wir fassen alles Wissenswerte zum Thema Franchise-Unternehmen in einem Beitrag zusammen.

Die Grundstückgewinnsteuer einfach erklärt

Wenn du als Grundstücksbesitzer eine deiner Liegenschaften veräusserst, wird eine Steuer fällig: die Grundstückgewinnsteuer. Wie viel die Kantone an deinem Verkauf mitverdienen, hängt dabei von den einzelnen Gemeinden und einer Reihe anderer Faktoren ab. Was es alles zu beachten gibt, erfährst du in unserem Ratgebertext.

Tagesgeld kurz und knapp erklärt

Das Tagesgeld gilt als eine sichere und trotzdem flexible Geldanlage ergänzend zum Girokonto. Während dieses laufende Einnahmen und Abgaben regelt, aber kaum Zinsen abwirft, lässt sich mit einem Tagesgeldkonto über einen längeren Zeitraum sparen. Gleichzeitig hast du jederzeit Zugriff auf das Geld. Alles, was du über Tagesgeld wissen solltest, haben wir im Folgenden zusammengestellt.