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Den KMU Kontenrahmen verstehen? Wichtige Fakten zu Abrechnung und Kontoführung

Den KMU Kontenrahmen verstehen? Wichtige Fakten zu Abrechnung und Kontoführung

Wer sich noch nie mit Buchhaltung, Konten, Kontenplan und Co. beschäftigt hat, steht beim Blick auf den KMU Kontenrahmen wahrscheinlich vor einer grösseren Herausforderung. Die Bezeichnung der Konten ist nicht immer eingängig, und welcher Geschäftsvorfall auf welches Konto gebucht wird, erschliesst sich dem Laien überhaupt nicht. Der Kontenrahmen ist allerdings wichtig, denn jeder Vorgang innerhalb eines Unternehmens, der sich irgendwie auf die Finanzen auswirkt, wird hier erfasst. Mindestens ein oberflächliches Verständnis sollte man als Selbständiger also haben. Der KMU Kontenrahmen ist speziell auf kleine und mittlere Unternehmen zugeschnitten. Ein Steuerberater weiss, wie damit zu arbeiten ist.

Was ist der Kontenrahmen KMU?

Unternehmen aller Grössen und Branchen müssen eine Buchhaltung erstellen. Darin erfassen sie alle Geschäftsvorfälle. Die Buchhaltung in kleineren Firmen, bei Selbständigen oder Gründern ist in der Regel nicht so umfassend wie in einem mittelständischen oder grossen Betrieb. Der Kontenrahmen KMU ist deshalb auf die besonderen Bedürfnisse von kleinen und mittleren Betrieben zugeschnitten. Der Kontenrahmen ist für die Unternehmen bindend, so dass die Buchhaltung vergleichbar ist. Ausserdem gibt es für die Buchung der Geschäftsvorfälle strenge Richtlinien, die zu beachten sind.

Warum brauche ich in der Buchhaltung einen Kontenrahmen?

Ein Kontenrahmen ist nötig, damit der Bilanzbuchhalter oder dein Steuerberater weiss, auf welches Konto er einen Geschäftsvorfall buchen muss. Wenn du zum Beispiel Bargeld aus deiner Kasse nimmst und auf dein Bankkonto einzahlst, muss dieser Vorgang in der Buchführung erfasst werden. Der Kontenrahmen KMU gibt dafür bestimmte Konten vor, auf die jeder einzelne Geschäftsvorfall gebucht wird. Den Kontenrahmen KMU benötigt man also weil

  • einheitliche Vorgaben für die Buchhaltung nötig sind
  • gleiche Geschäftsvorfälle immer auf die gleichen Konten gebucht werden müssen
  • Buchhalter, Steuerberater und Finanzbehörde einen gemeinsam genutzten Rahmen für die Buchhaltung benötigen

Der Kontenrahmen KMU gibt also die Leitlinien vor, nach denen die Buchführung vorzunehmen ist.

Wie ist der Kontenrahmen KMU aufgebaut?

Der Kontenrahmen besteht aus acht Klassen. Die beiden ersten Klassen erfassen die Bestandskonten mit den Aktiva und den Passiva. Sachanlagen und Forderungen gehören zu den Aktiva und damit in die Klasse 1, Eigenkapital, Fremdkapital, Verbindlichkeiten sind Teil der Passiva in der Klasse 2. Die Klassen 3 bis 8 decken die Erfolgskonten ab. Zu den Erfolgskonten gehören zum Beispiel der Personalaufwand, aber auch Ertrag oder Aufwand für die Leistungen und Dienstleistungen, die das Unternehmen erbringt. Auch die Steuern lassen sich den Erfolgskonten zuordnen. Im Kontenrahmen KMU sind somit sehr unterschiedliche Konten zu finden, um möglichst alle Geschäftsvorfälle abzudecken, ob es nun Anzahlungen für eine Leistung sind, Beteiligungen, Rückstellungen, Wertschriften oder der aktuelle Bestand an Erzeugnissen.

Wie unterscheiden sich Kontenrahmen und Kontenplan?

Der KMU Kontenrahmen beinhaltet alle Konten, die kleine und mittlere Unternehmen bei ihrer Buchführung ansprechen können. Die meisten Firmen nutzen daraus allerdings nur einen bestimmten Teil. Die Konten, die eine Firma für ihre laufende Buchführung tatsächlich nutzt, sind im Kontenplan zu finden. Der Kontenplan ist also ein Auszug aus dem Kontenrahmen.

Wo stehen Forderungen und Verbindlichkeiten?

Forderungen entstehen, wenn dein Unternehmen eine Leistung erbringt. Sie sind also der finanzielle Gegenwert der erbrachten Leistung. Aus Sicht der Buchhaltung entsprechen Forderungen einem Aktivposten in der Bilanz. Deshalb sind sie unter den Aktiva in der Klasse 1 des Kontenrahmens zu finden. Verbindlichkeiten hast du hingegen bei deinen Lieferanten, bei denen du eine Leistung beziehst. Sie sind ein Passivposten in der Bilanz und deshalb unter den Passiva in der Klasse 2 des Kontenrahmens aufgeführt.

Was sind Abschreibungen laut Kontenrahmen?

Das Gesetz schreibt vor, dass auch Abschreibungen als Abnutzungen von Anlagegütern oder Sachanlagen erfasst werden müssen. Abschreibungen verringern zum Beispiel den Gewinn eines Unternehmens und werden deshalb häufig auch genutzt, um hohe Steuern in einem guten Geschäftsjahr zu umgehen. Ausserdem spielen Abschreibungen bei der Unternehmensbewertung eine Rolle, wenn eine Firma grössere Vermögenswerte in Form von Anlagegütern hält. Je höher die Abschreibung, desto geringer ist tendenziell der Wert des Unternehmens. Abschreibungen sind Aufwand, sie werden in den Klassen 3 bis 8 verbucht.

Wie erhalte ich Einblick in meinen Kontenrahmen KMU?

Als Selbständiger solltest du ein gewisses Verständnis vom Aufbau des KMU Kontenrahmens haben. Du solltest wissen, was er ist und wofür du ihn benötigst. Du solltest verstehen, welche Informationen du aus deiner Buchführung ziehst und welche Daten dir bei der Steuerung deiner Firma helfen. Es lohnt sich, einen genauen Blick in den Kontenrahmen zu werfen. Viele Kontenbezeichnungen sind recht gut verständlich, sodass du aus dem Namen ableiten kannst, welche Geschäftsvorfälle darauf gebucht sind. Ebenso interessant ist der Kontenplan: Hier findest du die Konten, die für deine Firma tatsächlich genutzt werden. Sofern du deine Buchhaltung von einem Steuerberater machen lässt, darfst du sicher sein, dass alle Geschäftsvorfälle korrekt verbucht sind. Das sollte dich allerdings nicht daran hindern, in regelmässigen Abständen einen Blick auf deine Buchführung zu werfen.

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