Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Treuhänder in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Gewerbe anmelden in der Schweiz: Diese Schritte gilt es zu beachten

Gewerbe anmelden in der Schweiz: Diese Schritte gilt es zu beachten

Du möchtest dein eigener Herr werden und den Schritt in die Selbstständigkeit wagen? Dann kommst du um einige Behördengänge nicht umhin. Zunächst musst du in den meisten Fällen ein Gewerbe anmelden. Wer aber muss überhaupt ein Gewerbe anmelden und an welche Behörde wendest du dich deswegen? Was sind die Aufgaben der Ausgleichskasse und musst du auch für ein Nebengewerbe ein Gewerbe anmelden? Wie du siehst, kommen bei einer Firmengründung einige Fragen auf dich zu. Die wichtigsten haben wir im Folgenden für dich beantwortet.

1. Die ersten Schritte zur Firmengründung

Möchtest du deine eigene Firma gründen, musst du zunächst alle erforderlichen Unterlagen und Papiere für die Firmengründung bereitlegen. Zu den wichtigsten Unterlagen zählen dein Personalausweis und eventuell ein Gesellschaftervertrag, solltest du das Gewerbe gemeinsam mit anderen Personen anmelden. Gegebenenfalls sind folgende weitere Papiere notwendig:

  • Businessplan
  • Aufenthaltserlaubnis für Ausländer oder nichtschweizer Staatsangehörige
  • Meisterbriefe
  • polizeiliches Führungszeugnis

Einige dieser Unterlagen musst du vielleicht erst beantragen; für die Vorbereitungen solltest du also genügend Zeit einplanen.

2. Die Gewerbeanmeldung vornehmen

In Paragraph 14 der Gewerbeordnung ist genau festgelegt, wer sein Gewerbe eigentlich anmelden muss. Grundsätzlich ist eine Gewerbeanmeldung immer dann nötig, wenn du dauerhaft auf eigene Rechnung arbeitest und einen Gewinn erzielen möchtest. Dann betreibst du ein Gewerbe und eine Gewerbeanmeldung ist unverzichtbar. Von dieser Regelung ausgenommen sind folgende Personen:

  • Freiberufler
  • Arbeiter in der Land- und Forstwirtschaft
  • Wissenschaftler

Zu den Freiberuflern zählst du im Rahmen einer Selbstständigkeit, wenn sie künstlerische, schriftstellerische, unterrichtende, erziehende und wissenschaftliche Tätigkeiten beinhaltet. Folgende Berufe gelten daher unter anderem als Freiberufler:

  • Ärzte
  • Übersetzer und Dolmetscher
  • Steuerberater
  • Lehrer
  • Hebammen
  • Ergotherapeuten

Freiberufler haben den Vorteil, dass sie keine Gewerbesteuer zahlen müssen und auch nicht zur doppelten Buchführung verpflichtet sind.

3. Den Gewerbeschein beantragen

Um dein Gewerbe anzumelden, füllst du das entsprechende Anmeldeformular aus. Das Formular bekommst du entweder direkt beim Gewerbeamt oder du füllst es online aus. Das fertige Formular gibst du gemeinsam mit den oben genannten Unterlagen beim zuständigen Gewerbeamt ab. Nach umfassender Prüfung erhältst du dann deinen Gewerbeschein. Das Finanzamt, die Industrie- und Handelskammer sowie die Berufsgenossenschaft werden vom Gewerbeamt automatisch benachrichtigt. Du bekommst binnen kurzer Zeit Post von diesen Stellen und weitere Formulare, die du ausfüllen musst. Für das Finanzamt etwa musst du deinen voraussichtlichen Umsatz angeben und erhältst dann eine Steuernummer. Diese wiederum ist davon abhängig, ob du Kleinunternehmer bist oder nicht. Betreibst du ein Kleingewerbe, zahlst du keine Umsatzsteuer. Auch die IHK musst du über deinen voraussichtlichen Gewinn informieren.

4. Die Kosten für die Gewerbeanmeldung einplanen

Bist du weder Freiberufler noch Kleingewerbetreibender, kommst du um eine Gewerbeanmeldung nicht herum. Das bedeutet natürlich auch, dass du die entsprechenden Kosten einplanen musst. Eine Gewerbeanmeldung ist nicht allzu teuer, die Preise variieren aber von Kanton zu Kanton. Die Bearbeitungsgebühr liegt etwa zwischen 25 und 50 Franken (Stand 2020). Sind deine Unterlagen alle vollständig, erhältst du deinen Gewerbeschein bereits nach wenigen Werktagen.

5. Diese besonderen Bestimmungen gelten für die Erwerbstätigkeit in der Schweiz

Ein eigenes Gewerbe in der Schweiz zu gründen, ist mit nur wenigen Hürden verbunden. Dennoch solltest du bedenken, dass hier andere Bestimmungen gelten als zum Beispiel in Deutschland oder Österreich. So musst du zum Beispiel ab einem bestimmten Verdienst die Anerkennung des Status bei der Ausgleichskasse beantragen. Auch hier sind diverse Dokumente notwendig.

6. Besonderheiten der Einzelfirma

Eine Einzelfirma entsteht, sobald du eine Geschäftstätigkeit aufnimmst und damit ein Einkommen erzielst. Auch wenn du dies als Nebenberuf ausführst, musst du dein Geschäft auf jeden Fall melden. Die Vorteile der Einzelfirma im Gegensatz zur Personengesellschaft liegen darin, dass du kein Mindestkapital benötigst und nur wenige gesetzliche Vorgaben beachten musst. Ab einem Umsatz von 100.000 Franken musst du eine Einzelfirma in das Handelsregister eintragen lassen. Übrigens: Welches Gewerbeamt für dich verantwortlich ist, findest du dank des Firmenwegweisers ganz einfach heraus. Grundsätzlich gilt: Je besser du auf die Gründung vorbereitet bist, desto weniger Zeit wird sie in Anspruch nehmen.

7. Weitere wichtige Informationen zur Firmengründung für Nichtschweizer

Die Schweiz gehört nicht zur Europäischen Union. Dennoch kannst du eine Einzelfirma in der Schweiz gründen, auch wenn du kein Schweizer Staatsbürger bist. Kannst du eine dauerhaft ausgeübte selbstständige Erwerbstätigkeit nachweisen, erhältst du eine uneingeschränkte Aufenthaltsgenehmigung. Einen Gewerbeschein kannst du in der Eidgenossenschaft recht problemlos beantragen. Du solltest dir aber darüber Gedanken machen, für welche Form des Unternehmens du dich entscheidest. Von der Unternehmensart hängt es unter anderem ab, wie viel Steuern du zahlen musst. Möchtest du als Arbeitgeber mehrere Arbeitnehmer beschäftigen? Dann sind mehr Dinge zu beachten, als wenn du eine Einzelfirma gründest. Unter anderem musst du dich um die Versicherung für deine Mitarbeiter kümmern, ebenso wie um diverse Betriebsversicherungen.

Der Treuhandvergleich für die Schweiz. Finde die besten Treuhänder in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Einzelfirma gründen Schweiz: Erfolgreich in das eigene Business starten

Wer ein Einzelunternehmen gründen möchte, steht meistens vor einer Reihe von Fragen. Diese betreffen allen voran das "Wie": Wie gründe ich eine Firma? Wie gestaltet sich der Gründungsprozess von Anfang bis Ende? Wo stelle ich einen Antrag? Wie regle ich Steuerangelegenheiten? Der erste Schritt gilt als der schwierigste, da die meisten Menschen oftmals nicht wissen, wo sie anfangen sollen. Doch keine Sorge, ein Unternehmen zu gründen ist keine Raketenwissenschaft. Wir leiten dich Schritt für Schritt durch den Ablauf. Mit unserem Ratgeber lernst du schnell und effizient, wie du erfolgreich in dein Business startest.

Payroll Schweiz: Die Rolle übernimmt die Lohn- und Gehaltsabrechnung im Unternehmen

Jede Personalabteilung eines Unternehmens benötigt einen Payroll-Experten, der sich unter anderem darum kümmert, dass die Löhne und Gehälter der Angestellten pünktlich und in der richtigen Höhe ausgezahlt werden. Welche Bedeutung der Begriff Payroll hat und welche Aufgaben der Bereich Gehalts- und Lohnbuchhaltung umfasst, erklären wir dir in unserem Ratgeber. Ausserdem erfährst du, welche Anforderungen an einen Payroll-Spezialisten gestellt werden und was es mit dem Begriff Payrolling auf sich hat.

Rechnungsabgrenzung: Was genau bedeutet dieser Begriff?

Die Rechnungsabgrenzung ordnet Geschäftsvorfälle einer bestimmten Buchungsperiode, zum Beispiel einem Quartal oder einem Geschäftsjahr zu. Sie findet somit zum Abschluss einer Periode statt. Dabei überträgt sie Werte aus der Gewinn- und Verlustrechnung oder der Bilanz in den Zeitraum, für den der Erfolg des Unternehmens ermittelt werden soll. Warum das nötig ist und was es damit auf sich hat, erfährst du in diesem Artikel.

Den besten Immobilienfonds finden? Diese Tipps helfen

Offene Immobilienfonds sind eine gute Empfehlung für Anleger, die sich ein Investment mit hoher Sicherheit und solider Rendite wünschen. Das Angebot an Immobilienfonds ist riesig. Bevor du dich für einen Fonds entscheidest, solltest du für dich festlegen, welche Kriterien deine Geldanlage erfüllen soll. Damit grenzt du die enorm grosse Auswahl ein, sodass es für dich leichter ist, eine gute Anlage zu finden. Doch welche Kriterien sind wichtig, und woran erkennst du ein empfehlenswertes Investment? In diesem Ratgeber erfährst du alles, was rund um offene Immobilienfonds interessant ist.

Kennzahlen im Rechnungswesen: Hilfreiche Instrumente zur Kostenplanung und Entwicklung von Umsatzzielen

Kennzahlen im Rechnungswesen geben wichtige Hinweise auf die Entwicklung eines Unternehmens. Bilanzkennzahlen stellen Richtwerte dar, die den Wert eines Unternehmens angeben. In Produktionsbetrieben und Handelsbetrieben verwendet das Management ganze Systeme von betriebswirtschaftlichen Kennzahlen. Diese dienen als Instrumente für das Controlling und geben Aufschluss über die Liquidität des Unternehmens. Kapitalgesellschaften müssen im Rahmen des Jahresabschlusses sogar bestimmte Kennzahlen veröffentlichen. Bilanzkennzahlen liefern wertvolle Informationen über die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens. Aus all diesen Gründen kommt den Kennzahlen eine besondere Bedeutung zu. In diesem Ratgeber erfährst du, welche Arten von Kennzahlen es gibt, welche Rolle sie spielen und worüber sie Auskunft geben.

Die optimale Nachfolgeplanung erstellen? So geht es richtig

Wohl jeder Unternehmer möchte die Geschicke seiner Firma so lange wie möglich selbst bestimmen. Schliesslich hat man das eigene Unternehmen aufgebaut, sich viele Jahre über alle Massen engagiert und alles dafür getan, Umsätze und Gewinne zu erhöhen. Doch mit zunehmendem Alter stellt sich die Frage nach der Nachfolgeplanung. Vielleicht kann ein exzellenter Mitarbeiter die Firma übernehmen, vielleicht zeigt eines der Kinder grosses Interesse daran, vielleicht wird sie an einen Externen verkauft. Wie auch immer die richtige Lösung am Ende aussehen mag: Sie will rechtzeitig vorbereitet werden, um eine kontinuierliche Entwicklung zu ermöglichen.