Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Treuhänder in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Fachausweis Treuhand: Alle wichtigen Infos rund um die eidgenössische Berufsprüfung

Fachausweis Treuhand: Alle wichtigen Infos rund um die eidgenössische Berufsprüfung

Wer im Rechnungswesen, im Steuerbüro oder in der Unternehmensberatung tätig ist, hat in der Schweiz einige Möglichkeiten zur beruflichen Weiterbildung. Zu einer der beliebtesten und bekanntesten Fachausbildungen gehört der eidgenössische Fachausweis zum Treuhänder/Treuhänderin. Mit dieser anerkannten Aus- oder Weiterbildung werden dir fundierte theoretische Kenntnisse im Treuhandwesen bescheinigt. Welche Aufgaben ein Treuhänder mit einem eidgenössischen Fachausweis übernehmen kann und welche Qualifikationen er dadurch erhält, verraten wir dir in unserem Ratgeber. Du erfährst zudem wichtige Infos zum Ablauf der Weiterbildung und der Berufsprüfung sowie zu den notwendigen Anforderungen für die Prüfung.

Was ist ein Treuhänder in der Schweiz?

In der Schweiz ist ein Treuhänder eine Person, die in Stellvertretung für eine andere Person deren Interessen vertritt. Da es sich nicht um eine geschützte berufliche Bezeichnung handelt, kann der Begriff Treuhänder für mehrere Berufsgruppen verwendet werden. Häufig werden als Treuhänder bezeichnet:

  • Wirtschaftsprüfer
  • Steuerberater
  • Unternehmensberater
  • Buchhalter
  • Wirtschaftsjuristen
  • teilweise auch Architekten und Ingenieure

Was bedeutet „eidgenössischer Treuhänder“ und welche Qualifikationen erhalte ich durch eine Berufsprüfung?

Um das eigene Grundlagenwissen im Bereich Treuhand zu erweitern und zu vertiefen, kannst du als Weiterbildungsmassnahme eine Prüfung ablegen. Bei dieser Treuhandprüfung handelt es sich gemäss Artikel 28 des Schweizerischen Bundesgesetzes um eine eidgenössische und damit eine staatlich anerkannte Berufsprüfung. Mit dem erfolgreichen Bestehen dieser Prüfung erhältst du daher einen eidgenössischen Fachausweis, der dir vertiefte und fundamentale Kenntnisse in der Treuhandbranche und damit im Rechnungswesen, in der Rechnungslegung und im Controlling, in Fragen rund um die Steuern und in der Unternehmensberatung bescheinigt. Du bist in der Lage, kleinere und mittlere Aufträge sowie qualifizierte Aufgaben im Treuhandwesen für Privatpersonen und Unternehmen selbstständig zu übernehmen. Dazu gehören:

  • Erstellung von Steuererklärungen
  • Beratung in rechtlichen, steuerlichen und buchhalterischen Fragestellungen
  • Durchführung von Revisionen
  • Führung von Betriebsbuchhaltungen
  • Unterstützung in Personaladministrationen

Hinweis: Mit einem eidgenössischen Fachausweis kannst du als selbstständiger Treuhänder arbeiten. Wer in einem Unternehmen angestellt ist, geniesst mit dieser Zusatzqualifikation bei seinem Arbeitgeber einige Vorteile und hat auch gute Chancen auf einen Karrieresprung und eine leitende Position und damit eventuell auch auf einen höheren Verdienst.

Welche allgemeinen Voraussetzungen muss ich erfüllen, um zur Berufsprüfung zugelassen zu werden?

Um einen eidgenössischen Fachausweis zu erhalten und für die Fachprüfung zum eidgenössischen Treuhänder zugelassen zu werden, müssen zunächst folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Du solltest entweder eine dreijährige Berufsausbildung absolviert haben oder die gymnasiale Matura vorweisen können.
  • Du verfügst über mindestens vier Jahre Berufserfahrung (zum Beispiel als Sachbearbeiter im Treuhandbereich).
  • Du hast bereits eine gültige Zulassungsprüfung oder ähnliche bestanden.
  • Es gibt keinen Eintrag im Schweizer Strafregister.

Wie verläuft die Weiterbildung beziehungsweise Ausbildung zum eidgenössischen Treuhänder?

Neben guten analytischen Fähigkeiten und hohem Dienstleistungsbewusstsein werden für den eidgenössischen Fachausweis auch fundierte theoretische Kenntnisse in allen betriebswirtschaftlichen Bereichen gefordert. Neben deiner täglichen beruflichen Praxis kannst du dich in speziellen Lehrgängen auf die Prüfungen zum Treuhänder vorbereiten. Angeboten werden diese von Hochschulen, Fachhochschulen, von privaten Akademien und Berufs- und Weiterbildungszentren sowie auch vom Schweizerischen Treuhänderverband. Der Lehrgang findet in aller Regel berufsbegleitend an einzelnen Tagen (zum Beispiel am Wochenende oder als Abendstudium) über etwa zwei bis drei Jahre statt. Beachte, dass die Lehrgänge mit Kosten verbunden sind, die je nach Anbieter variieren und die privat gezahlt werden müssen.

Steuern, Recht und Rechnungswesen: Welche Aufgaben umfasst die Berufsprüfung zum eidgenössischen Treuhänder gemäss Prüfungsordnung?

Gemäss Prüfungsordnung umfasst die Prüfung zum eidgenössischen Treuhänder folgende Inhalte:

  • Rechnungswesen
  • Steuern
  • Recht
  • Revision
  • Personaladministration
  • Wirtschafts- und Unternehmensberatung

Die Prüfung wird jeweils in schriftlicher, teils auch mündlicher Form abgelegt. Eine Prüfungskommission, die von der Trägergesellschaft der Berufsprüfungen für Steuerprüfer gestellt wird, beurteilt die einzelnen Leistungen in Form von Noten. Damit die Prüfung gemäss Prüfungsordnung als bestanden gilt, muss als Durchschnittsnote mindestens eine 4,0 erreicht werden.

Wie melde ich mich zur Berufsprüfung an, um einen Fachausweis zu erhalten?

Wer alle Voraussetzungen erfüllt und die Ausbildung beziehungsweise den Lehrgang absolviert hat, meldet sich auf dem Prüfungsportal für eidgenössische Prüfungen im Treuhandwesen über www.treuhandbranche.ch für die Prüfung an. Mit dem Anmeldeformular müssen zudem alle relevanten Dokumente eingereicht werden, die bescheinigen, dass du alle Voraussetzungen erfüllst.

Mindestens drei Monate, bevor die Prüfungen stattfinden, erhältst du einen Bescheid, ob du zur Prüfung zugelassen bist. Beachte hierbei, dass für die Teilnahme eine Prüfungsgebühr gehoben wird.

Welche weiteren Ausbildungen, wie Sachbearbeiter in Treuhand, gibt es für Treuhänder?

Zusätzlich zum Fachausweis für Treuhand werden folgende Ausbildungen angeboten:

  • kaufmännische Ausbildung in einem Treuhandbüro als Grundbildung
  • Sachbearbeiter Treuhand
  • Diplomierter Treuhandexperte

Der höchste Ausbildungsabschluss stellt in der Schweiz das Diplom dar. Zum Diplomierten Treuhandexperten und damit zum Spezialisten wird, wer nach mehrjähriger Berufserfahrung und einer erfolgreichen Treuhand Fachausweis-Prüfung zudem ein Studium (vier bis sechs Semester) mit anschliessender Prüfung erfolgreich absolviert.

Der Treuhandvergleich für die Schweiz. Finde die besten Treuhänder in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Vorsteuerabzugsberechtigt: Diese Regeln gelten in der Schweiz

Jeder Betrieb und jeder Endverbraucher, der in der Schweiz Dienstleistungen oder Waren kauft, muss darauf eine Mehrwertsteuer zahlen. Im Gegensatz zu Privatkunden haben Unternehmen jedoch den Vorteil, dass die vorsteuerabzugsberechtigt sind und die gezahlte Umsatzsteuer als Vorsteuerabzug zurück erhalten. Wer vorsteuerabzugsberechtigt ist und welche Regelungen und Voraussetzungen dafür gelten, erklären wir dir in unserem Ratgeber. Ausserdem erfährst du, wie hoch die Mehrwertsteuersätze in der Schweiz sind und welche formalen Kriterien Rechnungen erfüllen müssen, damit die Vorsteuer abgezogen werden kann.

Steuerklassen Schweiz: Das sollte man wissen!

Die Schweiz gilt gemeinhin als das Steuerparadies schlechthin. Die Steuersätze etwa liegen weit unter denen in Deutschland, wenngleich das Einkommen im Land gleich dreifach besteuert wird. Wenn du in der Schweiz lebst, musst du dein Einkommen sowohl im Kanton als auch in der Gemeinde und beim Bund besteuern. Die Steuersätze aber variieren von Ort zu Ort. Was musst du bezüglich der Steuerklassen wissen?

Kontenplan Schweiz: Die einheitliche Vorlage für eine erfolgreiche doppelte Buchführung

Du arbeitest in der Buchhaltung eines Unternehmens oder möchtest dich selbstständig machen? Dann benötigst du auf jeden Fall den gültigen Kontenplan der Schweiz, um aus ihm die Konten für dein Unternehmen zu entwickeln. Im Bereich der sogenannten doppelten Buchführung ist ein Kontenplan unverzichtbar. In diesem Verzeichnis sind alle relevanten Konten für dein Unternehmen aufgeführt, sodass du alle erforderlichen Buchungen ohne Probleme durchführen kannst. Auch Aussenstehende wie zum Beispiel das Finanzamt sehen dann auf einen Blick, wie hoch dein Eigenkapital ist oder wie sich dein Anlagevermögen zusammensetzt.

Günstige Hypothekenzinsen finden? Mit diesen Tipps kein Problem

Ein Hausbau birgt für die meisten Menschen unzählige neue und spannende Erfahrungen. Es gilt, persönliche Wünsche, finanzielle Fähigkeiten und bauliche Besonderheiten zu vereinbaren. Soll mit ökologischen Materialien gebaut werden? Sind spezifische Herausforderungen beim Innenausbau zu beachten? Doch noch bevor Planung und Bau beginnen, steht die Frage nach der passenden Finanzierung an. Wenn du langfristig finanzieren willst, ist ein Annuitätendarlehen meist die richtige Wahl. Für dieses Darlehen zahlst du Hypothekenzinsen. Beachtest du die folgenden Tipps, hast du gute Chancen auf ein individuelles Darlehen zu guten Konditionen.

Die passenden Geldanlagen finden? So funktioniert es wirklich

Eine Geldanlage ist nicht nur für Menschen interessant, die bereits Vermögen haben. Schon mit kleinen Beträgen kannst du ein finanzielles Polster für grössere Anschaffungen oder für deinen späteren Ruhestand ansparen. Wichtig ist, dass du in der Menge der Geldanlagen die Alternativen findest, die zuverlässig zu dir, zu deinen Zielen und zu deiner Risikobereitschaft passen. Mit ein bisschen Hintergrundwissen ist es relativ einfach, sich für die richtigen Investments zu entscheiden. Hier erfährst du, worauf es ankommt und auf was du achten musst, bevor du dich für eine Anlage und für einen Anbieter entscheidest.

Berufshaftpflichtversicherung: Alles über den wesentlichen Versicherungsschutz für Selbstständige

Der Steuerberater reicht die Steuererklärung seines Kunden zu spät ein. Dem Rechtsanwalt unterläuft ein Fehler bei der Rechtsberatung und der Apotheker verkauft ein falsches Medikament: All das sind typische Schadensbeispiele, die mit finanziellen Einbussen von Dritten verbunden sind und für die der Verursacher in Ausübung seiner beruflichen Tätigkeit zur Leistung von Schadensersatz verpflichtet ist. Mit einer Berufshaftpflichtversicherung bist du als Selbstständiger oder Unternehmer vor möglichen hohen Schadensersatzansprüchen geschützt. Die Berufshaftpflicht kommt für die sogenannten „echten“ Vermögensschäden auf. Auf unserer Vergleichsplattform erfährst du alle wichtigen Fakten zu einer wesentlichen Absicherung für zahlreiche Berufsgruppen.