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Vorsorgefonds für den Lebensabend im Schweizer 3-Säulen-Modell

Vorsorgefonds für den Lebensabend im Schweizer 3-Säulen-Modell

Das eidgenössische System der Sozial- und Rentenversicherung ruht auf drei Säulen. Es kennt die staatlichen, die betrieblichen sowie die freiwilligen Finanzierungsmodelle für einzelne Teile der Versorgung. Die Säule 3a, die als Teil der Rentenversicherung funktioniert, basiert unter anderem auf Vorsorgefonds. Bei diesen handelt es sich um Anlagemöglichkeiten für dein Geld, das in Sparraten, grossen Teilzahlungen oder auf ähnliche Weise finanziert wird. Vorsorgefonds können, je nach Zusammensetzung des Fonds, unterschiedliche Renditen erzielen. Sie stellen nach Abwägung von Chancen und Risiken eine gute Alternative zu einem reinen Sparkonto oder auch dem Vorsorgekonto dar.

Wie funktioniert ein Vorsorgefonds?

Ein Vorsorgefonds basiert auf dem gleichen Prinzip wie andere Fonds auch: Du als Anleger investierst dein Geld in einem Fonds, der wiederum aus verschiedenen Wertpapieren besteht. Der Vorsorgefonds wächst und fällt in seinem Wert entsprechend der Performance der darin enthaltenen Wertpapiere. Bei den Vorsorgefonds gibt es eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die sich in den Gebühren und der Anlagestrategie voneinander unterscheiden. Grundsätzliche Arten von Vorsorgefonds sind etwa diese hier:

  • aktiv verwaltet
  • passiv verwaltet
  • stark aktienlastig
  • stark bondlastig

Vorsorgefonds haben das Ziel, dein eingezahltes Kapital über viele Jahre zu mehren. Zweierlei Faktoren kommen hier zum Tragen: Der Zinseszinseffekt, der sich nach einigen Jahren stark bemerkbar machen kann – und die Wertentwicklung des besparten Fonds. Zusätzlich wird eine Vorsorge über ein Produkt der Säule 3a steuerlich gefördert.

Wie unterscheiden sich Vorsorgefonds und ein Vorsorgekonto voneinander?

Ein Vorsorgekonto ist nichts anderes als ein höher verzinstes Sparkonto. Es bietet viel Sicherheit, ist in einem Niedrigzinsumfeld allerdings kein Weg, um dein Geld mit wirklich attraktiver Rendite anzulegen. Das Anlegen in Aktien und Obligationen mittels Vorsorgefonds bringt im Durchschnitt mehr Rendite, ist aber auch mit gewissen Risiken und Kosten behaftet.

Gibt es Vorsorgefonds auf der Basis von Obligationen?

Der maximale Anteil an Aktien, die in einem Vorsorgefonds enthalten sein darf, ist, wie beispielsweise auch bei Produkten für Lebensversicherungen, gesetzlich geregelt. Entsprechend ist ein gewisser Anteil an Obligationen in nahezu jedem Vorsorgefondsprodukt enthalten. Da die Bedürfnisse von Anlegern und Vorsorgenden unterschiedlich sind, gibt es auch solche Vorsorgefonds mit einem hohen Anteil an Obligationen, vorzugsweise von zahlungskräftigen Staaten und Unternehmen. Auch hier ist zu beachten, dass Anleihen in einem Umfeld niedriger Zinsen insgesamt weniger renditestark sind, gleichzeitig aber viel Sicherheit bieten.

Wie sicher sind Vorsorgefonds mit einem hohen Anteil an Aktien?

Eine hohe Aktienquote bedeutet nicht zwingend mehr Unsicherheit. Relevant ist vor allem die Streuung: Viele verschiedene Aktien von Unternehmen aus verschiedensten Branchen, wobei diese auch noch global gestreut sein können, bedeuten ein aufgeteiltes Risiko. Es gibt auch Vorsorgefonds, die weltweit investieren. Das Risiko ist somit an die globale Entwicklung des Aktienmarktes gekoppelt, mit allen Hochs und Tiefs. Einzelaktien bedeutet hingegen ein Risiko, da hier ein Totalverlust auftreten kann. Mit steigender Anzahl unterschiedlicher Positionen gleichen sich Gewinn- und Verlustrisiken pro Posten wieder aus. Insgesamt ist Sicherheit bei Geldanlagen aber eine sehr subjektive Geschichte, gerade, wenn es um die Aufstockung deiner Pension geht.

Wie finde ich den besten Vorsorgefonds für meine Bedürfnisse?

Den besten Vorsorgefonds für deine Bedürfnisse findest du so, wie du die besten Konditionen für einen Privatkredit oder eine Baufinazierung findest: durch Vergleiche, Gespräche und Recherche. Überlegungen, die dir bei der Wahl eines passenden Vorsorgefonds für deine Bedürfnisse helfen können, sind beispielsweise diese:

  • Wie viel Risiko bin ich bereit zu tragen?
  • Welche Kosten dürfen mir entstehen?
  • Wie relevant ist für mich das Fondsdomizil?
  • Wie viel will ich investieren?
  • Was erwarte ich von dieser Vorsorgeform?
  • Erwarte ich in Zukunft Kosten (Hypothek, Ausbildung, Familie), für die mir das Geld dann fehlen könnte?

Weitere Überlegungen betreffen beispielsweise, inwiefern du auch steuerlich profitierst. Im Jahr 2019 waren es beispielsweise knapp 7.000 Franken, die ein erwerbstätiger, steuerpflichtiger und einer Pensionskasse angeschlossener Schweizer für diese Vorsorge steuerlich absetzen konnte. Bei Selbstständigen, die keiner Pensionskasse angeschlossen sind, waren es gut 34.000 Franken.

Können alle Privatkunden eines Finanzinstituts Vorsorgefonds besparen?

Grundsätzlich steht es jedem, der steuerpflichtig ist, zu, sich selbst über ein Vorsorgeprodukt wie einen Vorsorgefonds zu versichern. Ob du als Privatkunde deiner Bank ein solches Produkt abschliessen möchtest oder hierfür ein anderes Institut aufsuchst, spielt ebenfalls keine Rolle. Die Banken beraten nicht nur ihre bereits vorhandenen Privatkunden. Es ist sogar ratsam, verschiedene Anbieter von Vorsorgefonds zu vergleichen, da es gerade bezüglich der Verwaltungskosten zu erheblichen Unterschieden kommt. Auch die Auswahl an Produkten – von passiven, auf Indizes basierten Fonds bis hin zur Möglichkeit, dass du dir selbst ein Anlagekonzept ausdenkst – variiert stark.

Vorsorgefonds 3a – Wann kann er vorzeitig ausgezahlt werden?

Eine vorzeitige Auszahlung des eingezahlten Kapitals ist unter Umständen möglich. Insbesondere die Rückzahlung von Hypotheken, der Einkauf in eine Pensionskasse sowie die Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit ermöglichen dies. Auch eine Auswanderung genügt als Grund. Auch im Todesfall, also vor der ordentlichen Pensionierung, kommt es zur vorzeitigen Auszahlung entsprechend der gesetzlichen Erbfolge.

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