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Wirtschaftsprüfung: Definition, Bedeutung und Mehrwert

Wirtschaftsprüfung: Definition, Bedeutung und Mehrwert

Viele Gesellschaften, zum Beispiel Kapitalgesellschaften jeder Branche, müssen sich einer Jahresabschlussprüfung unterziehen. Ein externer Wirtschaftsprüfer sieht sich hierbei Dinge wie die Bilanz des Unternehmens an und überprüft alle Angaben auf ihre Richtigkeit. Die Dienstleistungen der Wirtschaftsprüfer sind an gesetzlichen Reglungen und unterschiedlichen Vorschriften der Revisionsaufsichtsbehörde ausgerichtet und können in der Praxis sehr umfangreich ausfallen. Viele Wirtschaftsprüfer nehmen auch eine reine Beratung vor und zeigen der Unternehmensführung und dem Verwaltungsrat, wie sich Verbesserungen im Unternehmen erzielen lassen. Hier erfährst du mehr zu den Leistungen und Anforderungen der Wirtschaftsprüfung.

Was ist die Wirtschaftsprüfung?

Die Wirtschaftsprüfung ist die Prüfung der Finanzberichterstattung von Unternehmen. Sie erfolgt nach den geltenden Rechnungslegungsstandards und ist gerade für Kapitalgesellschaften ab einer gewissen Grösse relevant. Der Wirtschaftsprüfer kann auch eine Vorsorgeeinrichtung prüfen. Er arbeitet im Unternehmen mit verschiedenen Ansprechpartnern zusammen und sieht sich zum Beispiel die Bilanz an, die Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Buchführung. Am Ende seiner Tätigkeit steht die Testierung des Jahresabschlusses. Diese Form der Jahresabschlussprüfung ist gesetzlich vorgeschrieben. Die Unternehmen bestellen den Wirtschaftsprüfer selbst oder suchen sich die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft aus, die ihren Jahresabschluss prüfen soll. Das Unternehmen ist für die Nutzung verantwortlich und zahlt dafür auch.

Welche Aufgaben übernimmt der Wirtschaftsprüfer?

Der Wirtschaftsprüfer übernimmt eine Reihe von wichtigen Aufgaben, mit denen er einen Mehrwert schafft für viele Parteien (die sogenannten Stakeholder), die mit dem Unternehmen in Verbindung stehen. Ist die Bilanz ordentlich geprüft, haben Aussenstehende die Sicherheit, dass alle Angaben der Wahrheit entsprechen, was vor finanziellen Verlusten bei Geschäften mit dem Unternehmen schützen kann. Häufig dürfen Prüfer nur arbeiten, wenn sie von der Wirtschaftskammer ein entsprechendes Zertifikat erhalten haben. Der Wirtschaftsprüfer übernimmt im Rahmen der Wirtschaftsprüfung folgende Aufgaben:

  • Betriebswirtschaftliche Prüfungen durchführen
  • Jahresabschluss prüfen
  • Bestätigungsvermerke erteilen
  • In steuerlichen Angelegenheiten beraten
  • Als Sachverständiger im Bereich der wirtschaftlichen Betriebsführung auftreten
  • Treuhänderische Verwaltung

Hierbei handelt es sich nur um einen Überblick über die möglichen Tätigkeiten. Das Berufsbild ist sehr vielfältig, die Wirtschaftsprüfung umfasst viele Teilaufgaben.

Welche Vorschriften sind für das Audit relevant?

Für die Wirtschaftsprüfung sind die jeweiligen nationalen Gesetzgebungen zum Beispiel im Handelsrecht ausschlaggebend. Es bestehen mit den IAS und IFRS jedoch auch bedeutsame internationale Rechnungslegungsstandards, die in allen Ländern zur Anwendung kommen. Die International Financial Reporting Standards (IFRS) gibt das International Accounting Standards Board (IASB) heraus, das seinen Sitz in London hat. Diese Regelungen sind losgelöst von den nationalen Rechtsvorschriften und sollen sicherstellen, dass Jahres- und Konzernabschlüsse international vergleichbar sind.

Welche Rolle nimmt die Revisionsaufsichtsbehörde ein?

Die eidgenössische Revisionsaufsichtsbehörde (RAB) hat ihren Sitz in Bern und ist zuständig für die Zulassung von Prüfern, die im Bereich der Revision Dienstleistungen erbringen dürfen. Sie arbeitet zusammen mit verschiedenen Berufsverbänden, um gemeinsam mit diesen Regeln zur Prüfung der Jahres- und Konzernrechnungen der Unternehmen zu erlassen. Zudem ist diese Behörde dafür zuständig, eine hohe Qualität der Revisionsdienstleistungen zu gewährleisten.

Wie sieht die Beratung durch den Wirtschaftsprüfer aus?

Der Wirtschaftsprüfer prüft nicht nur Jahresabschlüsse, er berät auch die Unternehmen, für die er arbeitet. Beratungen kann er dabei zu sehr unterschiedlichen Fragestellungen vornehmen. In der Regel handelt es sich hierbei jedoch um steuerlich relevante Angelegenheiten. Häufig werden die Wirtschaftsprüfung und die Beratung kombiniert. Das birgt auch Risiken, wenn Beratung und Prüfung durch eine Person oder durch ein Unternehmen erfolgen. Daher finden immer wieder Diskussionen über die Unabhängigkeit der Wirtschaftsprüfer statt. Gleichzeitig erlangen die Wirtschaftsprüfer durch das Audit hervorragende Kenntnisse über die Unternehmen, die sie im Rahmen ihrer Beratung einsetzen können. Auf diese Weise können sie die Unternehmen auch optimal auf eine anstehende Wirtschaftsprüfung vorbereiten.

Wie hängen Steuern und Audit zusammen?

Die Finanzberichterstattung der Unternehmen ist die Grundlage für die Besteuerung. Es ist daher offensichtlich, dass Wirtschaftsprüfung und Steuern eng miteinander zusammenhängen. Das Unternehmen hat ein Interesse daran, seine Tätigkeit so auszuweisen, dass möglichst wenige Steuern anfallen. Der Staat wiederum möchte genaue Kenntnisse über die Tätigkeit der Unternehmen erlangen, um eine angemessene Besteuerung vornehmen zu können. Audit und Steuerberatung hängen als Dienstleistungen in der Praxis eng miteinander zusammen. Häufig arbeiten für Wirtschaftsprüfungsgesellschaften Wirtschaftsprüfer und Steuerberater unter einem Dach.

Welchen Einfluss hat die Digitalisierung auf die Wirtschaftsprüfung?

Die Digitalisierung wirkt auf zwei Weisen auf die Wirtschaftsprüfung ein. Zum einen stellt die Transformation in den Unternehmen höhere Anforderungen an die Prüfung, da digitale Geschäftsmodelle häufig schwieriger zu prüfen sind. Auf der anderen Seite nutzen Wirtschaftsprüfer immer mehr softwaregestützte Methoden, um ihre Prüfungsleistung zu verbessern. Software hilft den Prüfern dabei, viele Prüfungsvorgänge zum Beispiel von Rechnungen zu automatisieren. Für viele dieser Prüfungsvorgänge waren in der Vergangenheit viele Arbeitsstunden erforderlich, heute laufen sie automatisch ab. Auch der Einsatz von Analysemethoden zur Erkennung von Bilanzmanipulationen oder nicht-plausiblen Angaben in der Finanzberichterstattung sind heute in der Wirtschaftsprüfung üblich und wichtig. Damit verbessert die Digitalisierung die Arbeit des Wirtschaftsprüfers und schafft einen zusätzlichen Mehrwert.

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