Leider unterstützen wir Internet Explorer nicht mehr.

Bitte verwenden Sie Microsoft Edge, Google Chrome oder Firefox.

Finde die besten Treuhänder in deiner Nähe
>
Ratgeber-Übersicht
>
Vermögenssteuer in der Schweiz: die wichtigsten Fakten im Überblick

Vermögenssteuer in der Schweiz: die wichtigsten Fakten im Überblick

Auch wenn die Vermögenssteuer international betrachtet eher ein Auslaufmodell ist, so kommt dieser Steuerart in der Schweiz dennoch eine sehr grosse Bedeutung zu. So gilt die Vermögenssteuer, neben der Einkommenssteuer, als wichtigste Steuer für Privatpersonen, wobei dem Staat pro Jahr mehr als 7 Milliarden Schweizer Franken über die Vermögenssteuer zugeführt werden. Die Vermögenssteuer in der Schweiz ist jedoch stark progressiv und nicht jeder Einwohner muss zwingend Vermögenssteuer bezahlen, wobei unterschiedliche Ausnahmeregelungen und grosszügige Sozialabzüge für eine zusätzliche Entlastung sorgen. Doch was ist die Vermögenssteuer überhaupt, wie setzt sie sich zusammen, welche Steuersätze gelten und wer muss überhaupt Vermögenssteuer bezahlen?

Was ist die Vermögenssteuer?

Jede Person, die in der Schweiz wohnt oder arbeitet, ist prinzipiell dazu verpflichtet, Vermögenssteuer zu entrichten. Diese Regelung gilt sowohl für Schweizer und Schweizerinnen als auch für Ausländer und Ausländerinnen mit einer Niederlassungsbewilligung. Die Steuer ist dabei nicht direkt an den Bund, sondern an die einzelnen Kantone und Gemeinden zu entrichten. Einige Kantone haben jedoch Ausnahmeregelungen, sodass bestimmte Personen nur einen Pauschalsteuersatz bezahlen müssen. Im Fokus der Vermögenssteuer steht zudem immer das Reinvermögen. Dieses berechnet sich aus den vorhandenen Aktiva und Passiva, wobei die Höhe der Steuer von Kanton zu Kanton und von Gemeinde zu Gemeinde variieren kann.

Warum gibt es in der Schweiz noch immer eine Vermögenssteuer und eine Einkommenssteuer auf Einkünfte?

Auch wenn die Schweiz international nicht für ihre hohen Steuersätze bekannt ist, ist sie bei der Besteuerung des Vermögens besonders für wohlhabende Einwohner alles andere als ein Steuerparadies. So kann die Steuer je nach Vermögenswert und Wohnsitz durchaus bis zu 50 % des Einkommens verschlingen, womit die Abgabenlast im internationalen Vergleich überaus hoch ist. Die Steuer wird vom Gesetzgeber jedoch mit dem Grundsatz der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit begründet. Zu dieser Leistungsfähigkeit zählen gemäss Rechtsauffassung nicht nur gewöhnliche Einkommen, sondern die gesamten Einkünfte und das Vermögen einer Person.

Wie hoch ist die Vermögenssteuer in der Schweiz?

Die Steuersätze der Vermögenssteuer in der Schweiz sind unterschiedlich, bewegen sich jedoch im Promillebereich und steigen, bis auf wenige Ausnahmen, progressiv an. Dabei ist die Steuerlast, die durch die Vermögenssteuer entsteht, im Westen und Süden des Landes überwiegend höher als in der Deutschschweiz. Spitzenreiter war in den vergangenen Jahren hierbei Genf mit 11,1 Promille. Viele Kantone und Gemeinden gewähren zudem unterschiedliche Freibeträge, sodass sich die Steuerlast für Familien mit Kindern beispielsweise spürbar verringern lässt.

Welche Vermögenswerte zählen zu den Aktiva und wann droht eine Busse?

Die Vermögenswerte müssen in der Schweizer Steuererklärung ordnungsgemäss deklariert werden. Personen, die dieser Vorschrift nicht nachkommen, begehen Steuerhinterziehung, wobei eine nicht ordnungsgemässe Deklaration eine hohe Busse nach sich ziehen kann. Zu den Aktiva, die für die Vermögenssteuer relevant sind, zählen beispielsweise:

  • Bargeld
  • Lohnkonten
  • Wertpapiere, Anteile an Anlagenfonds sowie Prämiendepots und Hypothekenforderungen
  • Grundstücke, Immobilien sowie Mieteigentum an Liegenschaften
  • Edelmetalle
  • Autos, Wohnwagen, Schiffe, Flugzeuge, etc.
  • Pferde sowie Viehhabe
  • Kunst- und Schmuckgegenstände
  • Sammlungen, wie beispielsweise Münzen oder Kunstwerke

Wer alles ordnungsgemäss angibt, muss keine Busse befürchten.

Welche Vermögenswerte unterliegen nicht der Vermögenssteuer?

Nicht zur Vermögenssteuer zählen persönliche Gebrauchsgegenstände und Hausrat, wie beispielsweise eine übliche Einrichtung oder Kleidung. Auch Vermögenswerte, die lediglich geleast wurden und somit nicht im Eigentum der steuerpflichtigen Person stehen, unterliegen nicht der Vermögenssteuer. Zudem sind auch Guthaben an der Pensionskasse und Kapitalversicherungen, sofern diese im Zusammenhang mit einer beruflichen Vorsorge stehen, nunmehr in allen Kantonen von der Vermögenssteuer befreit. Zusätzlich warten viele Kantone mit einem grosszügigen Sozialabzug auf, sodass verheiratete Paare, alleinstehende Personen oder auch Familien mit Kindern, die im gleichen Haushalt leben, von hohen Steuerfreibeträgen profitieren.

Welche Nachteile hat die Schweizer Vermögenssteuer?

Beinahe 90 % der Vermögenssteuer wird von 10 % der Bevölkerung bezahlt. Die Vermögenssteuer dämpft somit zwar die Ungleichheiten der Einkommenssteuer, hat jedoch auch einige grosse Nachteile. So werden Sparer und Investoren durch die Vermögenssteuer konsequent benachteiligt. Zusätzlich kommt es zu einer faktischen Mehrfachbesteuerung unterschiedlicher Einnahmen, wobei etwaige Verluste nicht von der Steuerpflicht entbinden. Ein weiterer Kritikpunkt der Steuer ist die Tatsache, dass der Steuerwert von Liegenschaften oftmals unter Marktwert liegt und zudem nicht der Wohnsitz, sondern der Ort der Liegenschaft für die Kalkulation ausschlaggebend ist.

Wie wirkt sich eine Erbschaft oder Schenkung auf die Vermögenssteuer aus?

Schenkungen und Erbschaften unterliegen in der Schweiz der Erbschafts- und Schenkungssteuer. Ehegatten und direkte Nachkommen sind von dieser Steuer in der Regel befreit. Werden jedoch Vermögensanteile oder Ertragsanteile im Zuge einer Erbschaft umverteilt, so müssen die Erben Vermögens- sowie Einkommenssteuer bezahlen. Dies gilt auch für Vermögenswerte, die nach der Schenkung Zinsen, Dividenden oder ähnliche Erlöse abwerfen. Diese müssen ab dem Zeitpunkt, zu dem diese Werte in das Vermögen des Steuerpflichtigen übergehen, ordnungsgemäss deklariert werden, und zwar auch dann, wenn das Vermögen keine Erträge abwirft. Dadurch kommt es zu einer Mehrfachbesteuerung, wodurch oftmals über Jahrzehnte hinweg Steuern und Gebühren für Schenkungen und Erbschaften anfallen.

Der Treuhandvergleich für die Schweiz. Finde die besten Treuhänder in deiner Nähe - mit Preisen und Bewertungen!

Das könnte dich auch interessieren

Vorsorgefonds für den Lebensabend im Schweizer 3-Säulen-Modell

Das eidgenössische System der Sozial- und Rentenversicherung ruht auf drei Säulen. Es kennt die staatlichen, die betrieblichen sowie die freiwilligen Finanzierungsmodelle für einzelne Teile der Versorgung. Die Säule 3a, die als Teil der Rentenversicherung funktioniert, basiert unter anderem auf Vorsorgefonds. Bei diesen handelt es sich um Anlagemöglichkeiten für dein Geld, das in Sparraten, grossen Teilzahlungen oder auf ähnliche Weise finanziert wird. Vorsorgefonds können, je nach Zusammensetzung des Fonds, unterschiedliche Renditen erzielen. Sie stellen nach Abwägung von Chancen und Risiken eine gute Alternative zu einem reinen Sparkonto oder auch dem Vorsorgekonto dar.

Geldmarktfonds: Informationen über eine alternative Form der Geldanlage

Ein Geldmarktfonds investiert Gelder von Anlegern in verschiedene Wertpapiere und Geldmarktinstrumente. Die Laufzeiten von Geldmarktfonds sind im Vergleich zu anderen Anlageformen relativ kurz. Da das Geld jedoch in verschiedene Wertpapiere und Geldmarktpapiere angelegt wird, ist die Risikostreuung sehr hoch. Das heisst, es handelt sich bei Geldmarktfonds um eine relativ sichere Form der Geldanlage. In der Schweiz sind Geldmarktfonds als Anlageinstrument derzeit weniger gefragt. Der Grund dafür liegt im niedrigen Zinsniveau. Die Zinssätze für Geldmarktfonds orientieren sich in erster Linie am Wirtschaftswachstum eines Landes sowie an den Inflationserwartungen. Hier erfährst du mehr über Geldmarktfonds und die damit verbundenen Vor- und Nachteile.

Was sind strategische Geschäftsfelder?

Strategische Geschäftsfelder nehmen in vielen modernen Unternehmungen einen wichtigen Stellenwert in der Planung ein. Das Management legt Strategien fest, um zu einer optimalen Marktbearbeitung zu gelangen. Grundsätzlich bezeichnet dieser Begriff alle Felder, für die das Unternehmen im Rahmen seiner Marktanalyse eine solche Strategie entwickelt hat. Das Geschäftsmodell ist darauf ausgerichtet, mit der jeweiligen Geschäftseinheit das Feld optimal zu bearbeiten und damit der Unternehmung insgesamt zu einem grösseren Erfolg zu verhelfen. Wenn du mehr zu diesem spannenden Konzept erfahren möchtest, findest du hier viele Informationen dazu.

Grundstück kaufen: Diese Schritte sind wichtig

Wenn du ein Grundstück kaufen willst, kommt es sehr auf den Zweck des Erwerbs an. Vielleicht willst du eine Immobilie darauf bauen, vielleicht möchtest du es zunächst nicht nutzen und noch eine Weile mit einem Bau warten. Wichtig ist, dass du nicht übereilt vorgehst, sondern dir überlegst, was später mit dem Grund und Boden geschehen soll. Und: Damit du deine Planung umsetzen kannst, sollte das Grundstück für die Bebauung freigegeben sein. Wie du wenigen Schritten das richtige Grundstück für dich findest, erfährst du in diesem Ratgeber.

Die passenden Geldanlagen finden? So funktioniert es wirklich

Eine Geldanlage ist nicht nur für Menschen interessant, die bereits Vermögen haben. Schon mit kleinen Beträgen kannst du ein finanzielles Polster für grössere Anschaffungen oder für deinen späteren Ruhestand ansparen. Wichtig ist, dass du in der Menge der Geldanlagen die Alternativen findest, die zuverlässig zu dir, zu deinen Zielen und zu deiner Risikobereitschaft passen. Mit ein bisschen Hintergrundwissen ist es relativ einfach, sich für die richtigen Investments zu entscheiden. Hier erfährst du, worauf es ankommt und auf was du achten musst, bevor du dich für eine Anlage und für einen Anbieter entscheidest.

Berufshaftpflichtversicherung: Alles über den wesentlichen Versicherungsschutz für Selbstständige

Der Steuerberater reicht die Steuererklärung seines Kunden zu spät ein. Dem Rechtsanwalt unterläuft ein Fehler bei der Rechtsberatung und der Apotheker verkauft ein falsches Medikament: All das sind typische Schadensbeispiele, die mit finanziellen Einbussen von Dritten verbunden sind und für die der Verursacher in Ausübung seiner beruflichen Tätigkeit zur Leistung von Schadensersatz verpflichtet ist. Mit einer Berufshaftpflichtversicherung bist du als Selbstständiger oder Unternehmer vor möglichen hohen Schadensersatzansprüchen geschützt. Die Berufshaftpflicht kommt für die sogenannten „echten“ Vermögensschäden auf. Auf unserer Vergleichsplattform erfährst du alle wichtigen Fakten zu einer wesentlichen Absicherung für zahlreiche Berufsgruppen.